Historische Mammutbäume in Württemberg

Schlagwort: Wilhelma-Saat

Mammutbäume in Ulm, um Ulm und um Ulm herum

Existieren Mammutbäume im Stadtgebiet und in der Umgebung von Ulm bzw. Neu-Ulm? Diese Frage kann auf jeden Fall mit „ja“ beantwortet werden – es gibt unter diesen „jungen Giganten“ sogar sehr interessante Bäume.

Zwei der drei Mammutbaumarten sind in Ulm bzw. Neu-Ulm und dem nahen Umland zu finden:

  • Sequoiadendron giganteum – auch als Bergmammutbaum oder Wellingtonie bezeichnete Nachkommen der bis zu 3000 Jahre alten, riesigen Mammutbäume in der Sierra Nevada in Nordamerika. Maßgeblich an der systematischen Einführung dieser Baumart in Deutschland war König Wilhelm I. von Württemberg (1781-1864) – siehe dazu auch Wilhelma-Saat;
  • Metasequoia glyptostroboides (Urweltmammutbäume) – Ableger, der in China im Jahre 1941 wiederentdeckten Baumart (siehe auch Die Chronologie des lebenden Fossils);
  • Sequoia sempervirens – auch als Küstenmammutbaum bezeichnet, an der Pazifikküste Nordamerikas wachsende Baumart, die in Ulm und Umland wohl noch keine Heimat finden konnte (zur Info, zwei dieser Bäume stehen auf der Ostalb).

Zwei Standorte von Bergmammutbäumen nahe Ulm sind besonders erwähnenswert. Beide Anpflanzungen gehören zur „Wilhelma-Saat“. Die insgesamt vier verbliebenen Bäume (drei im Wald in der Nähe von Ermingen) und ein Baum im Staatswald von Beimerstetten wurden ca. 1866 gepflanzt.

Beimerstetten, Bergmammutbaum (Wilhelma-Saat)

Interessante und öffentlich zugängliche Standorte von jüngeren Bergmammut- und Urweltmammutbäumen in Ulm sind im Botanischen Garten und in der Friedrichsau zu finden. Weitere Bäume kann man auf privaten Grundstücken, in Gärten im Stadtgebiet von Ulm bzw. Neu-Ulm und in der nahen Umgebung entdecken. Einige Impressionen zeigt die Fotogalerie.

Drei junge Mammutbäume in Neu-Ulm (Glacis Anlagen)

Zu erwähnen sei, dass in den letzten Jahren Fällungen von mindestens fünf Mammutbäumen im Stadtgebiet von Ulm zu verzeichnen waren. Zwei Bergmammutbäume in der Friedrichsau fielen im Jahr 2018 (wohl) der extremen Trockenheit zum Opfer. Sie zeigten typische Verfärbungen und Stressmerkmale, verursacht durch den Pilz Botryosphaeria dothidea. In anderen Fällen wurden vitale und gut gewachsene Urweltmammutbäume auf Grundstücken auf dem Galgenberg und nahe des Illerkanals gefällt.

Ulm, Friedrichsau, Bergmammutbaum

Zum Vergleich, die Gesamtanzahl der bisher erfassten und registrierten Mammutbaum-Standorte in Baden-Württemberg bzw. in Deutschland für jede der drei genannten Mammutbaumarten ist wie folgt (Stand: Dezember 2021):

BergmammutKüstenmammutUrweltmammut
Baden-Württemberg67951751801
Deutschland (gesamt)129545717615
Projekt Mammutbaum Report (12/2021)

Falls Sie weitere Informationen zu Mammutbäumen in und um Ulm bzw. Neu-Ulm herum mit anderen Interessierten teilen möchten oder auch suchen, senden Sie bitte eine Email an info@wilhelma-saat.de.

Interaktive Karte mit erfassten Standorten in Ulm, Neu-Ulm und Umgebung (Status: April 2022. © OpenStreetMap)

Weiterer Mammutbaum der Wilhelma-Saat gefunden

Es ist immer wieder eine Überraschung und eine grosse Freude, wenn ein weiterer Baum der Wilhelma-Saat gefunden werden konnte. In diesem Fall meldete Herr D. Nötzel einen Baum in der Nähe von Möckmühl (Landkreis Heilbronn). Der Pflanzort im Staatswald sowie Grösse und Umfang qualifizieren diesen Bergmammutbaum (Sequiadendron giganteum) als weiteren Kandidat der Wilhelma-Saat.

Copyright: D. Nötzel (wilhelma-saat.de)

Einen herzlichen Dank an Herrn D. Nötzel für diese besondere Meldung sowie für die Bereitstellung der Bildaufnahme.

Hinweis: in 2019 wird eine neue Edition des e-Books erscheinen. Diese wird neben einigen Aktualisierungen und Ergänzungen zur Geschichte auch diesen neuen Standort enthalten.

Weihnachts-Mammutbäume

Es gibt in Deutschland verschiedene, eindrucksvolle Bergmammutbäume, die zur Adventszeit glanzvoll als Christbaum geschmückt sind. 

Vier Bäume sind besonders erwähnenswert. Der wohl älteste Mammutbaum 
mit Christbaumbeleuchtung wurde ca. 1866 gepflanzt und gehört zur Wilhelma-Saat in Württemberg. Er steht direkt an der Marien-Kirche in Reutlingen-Bronnweiler. Im Jahr 2015 – zum 900-jährigen Jubiläum von Bronnweiler – wurde der Mammutbaum mit einer Lichterkette aus ca. 3000 LED-Lampen versehen und leuchtet seitdem in jedem Jahr während der Weihnachtszeit bis zum 6. Januar des neuen Jahres glanz- und weihnachtsvoll.

Weihnachts-Mammutbaum mit Lichterkette in Bronnweiler (Foto: T. Bräuning)

Der (wohl) höchste, weihnachtlich geschmückte Mammutbaum in Deutschland befindet sich in Rheinfelden-Eichsel. Er weist eine Höhe von ca. 36,5 m auf.

Christbaum in Rheinfelden-Eichsel (Foto P. Oster)

Ein ca. 26 m hoher Mammutbaum in Wermelskirchen ist möglicherweise der Christbaum mit der ältesten Tradition in Deutschland. Bereits seit 1926 erfreut er zur Weihnachtszeit mit seiner Ausstrahlung und seinem Licht die Bewohner und Besucher der Stadt. Ein weiterer, sehr alter und hoher Christbaum steht in Badenweiler.

Weitere Details zu den besonders geschmückten Mammutbäumen finden Sie hier.

Mammut-Weihnachtsbaeume in Deutschland

Stadtgarten Friedrichshafen

Im Stadtgarten in Friedrichshafen finden wir zwei eindrucksvolle Mammutbäume der Wilhelma-Saat sowie einige im 20. Jahrhundert gepflanzte Bäume. Neben diesen zwei Wellingtonien gibt es in Friedrichshafen noch ein Exemplar im (nicht öffentlich zugänglichen) Schlosspark. Zusammen mit einer Gruppe von Mammutbäumen in Langenargen sind dies die südlichsten Anpflanzungen der Wilhelma-Saat in Württemberg.

Höchster Mammutbaum Deutschlands

Im September 2015 wurde der höchste Bergmammutbaum Deutschlands mit Hilfe eines Lasermessgerätes neu vermessen. Er steht in Auenwald, einem kleinen Ort in der Nähe von Backnang (Baden-Württemberg) und gehört zur sogenannten Wilhelma-Saat. Die Höhe des Baumes beträgt 57,1 m !

Veranstaltungen zum Jubiläum

  • Aktionswochenende 150 Jahre Mammutbäume in der Wilhelma Stuttgart im Juli 2014 (verschiedene Veranstaltungen)
  • Themenführungen 150 Jahre Mammutbaum (Mai – Juli 2014) im Schloß Fachsenfeld in Aaalen
  • Vortrag und Besuch eines Standorts der Wilhelma-Saat im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft in Stuttgart-Hohenheim (Juli 2014)

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